Wachstum, neue Strukturen und eine verjüngte Führung
veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 04/2025
Die VR-Dienstleistungsgenossenschaft eG wächst weiter und strebt 2025 einen Umsatz von 11 Mio. Euro an. Mit Lena Timrott als neuer Vorständin und zwei neuen Bereichsleitern stärkt das Unternehmen seine Strukturen. Die 38-jährige Lena Timrott folgt auf Josef Bischof, der im Sommer in den Ruhestand geht. Zusammen mit Erwin Brake bildet sie seit April das neue Vorstandsduo. Den Wachstumskurs mit optimierten Prozessen vorantreiben, ein neues ERP-Softwaresystem einführen und das Arbeitgeberprofil schärfen sind ihre ersten kurz- und mittelfristigen Ziele.

Die VR-Dienstleistungsgenossenschaft eG bleibt auf Wachstumskurs. Für 2025 wird ein Umsatz von rund 11 Millionen Euro angestrebt –1,5 Millionen mehr als im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Zahl der Mitarbeitenden ist auf 95 gestiegen und wird zum Jahresende erstmals dreistellig ausfallen. Das gab die Genossenschaft, die bundesweit für Volks- und Raiffeisenbanken Dienstleistungen in den Bereichen der Internen Revision, des Beauftragtenwesens und des Back-Offices anbietet, in einem Gespräch mit dem Genossenschafts-Magazin Weser-Ems bekannt. Gleichzeitig strukturiert das Unternehmen seine Managementstrukturen und -prozesse um. „Der Wachstumskurs erfordert entsprechende Anpassungen bei den Abläufen und in der organisatorischen Aufstellung“, sagt Lena Timrott, die seit Anfang April in den Vorstand aufgerückt ist. Sie folgt auf Josef Bischof, der nach mehr als zwei Jahrzehnten im Sommer in den Ruhestand verabschiedet wird.
Ein Kind der Region
Zusammen mit Vorstand Erwin Brake führt Lena Timrott die VR-Dienstleistungsgenossenschaft eG in die Zukunft. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und schätze das Vertrauen sehr, das mir das gesamte Haus und der Aufsichtsrat entgegenbringen“, sagt die 38-jährige gebürtige Oldenburgerin. Sie absolvierte bei der damaligen Volksbank Oldenburg eG ein duales Studium „Banking and Finance“ und sammelte dort erste Erfahrungen im Bereich der Internen Revision. Im Oktober 2011 folgte der Wechsel zur VR-Dienstleistungsgenossenschaft eG, wo sie als Revisorin im Außendienst begann. Anfang 2012 baute sie die neuen Dienstleistungsangebote „Compliance WpHG“ und „Compliance MaRisk“ mit auf und übernahm im weiteren Verlauf die fachliche Verantwortung beider Bereiche. Berufsbegleitend absolvierte sie in dieser Zeit ihr Master-Studium im Fachgebiet Wirtschaftsrecht. Anfang 2017 wechselte die Wirtschaftsjuristin in den Vorstandsstab. Dort befasste sie sich mit Fragen der internen Organisation, bankaufsichtsrechtlichen Sachverhalten sowie zentralen Themen der Fachbereiche „Interne Revision“ und „Beauftragtenwesen“. Insbesondere der Austausch mit dem Vorstand über unternehmensinterne Themen, die Aufbereitung der daraus resultierenden Umsetzungsmaßnahmen sowie die Projektarbeit zählten zu ihren Aufgaben.
Führungsteam erweitert mit zwei Bereichsleitern
Zum Jahresstart 2025 hat die VR-Dienstleistungsgenossenschaft eG das Führungsteam um die beiden Vorstände zudem mit zwei Bereichsleitern erweitert. Nach Angaben von Lena Timrott wurde mit Dragan Rosic und Marius Seppelfricke eine zweite Führungsebene installiert, die mit Gesamtprokura ausgestattet ist. Diese agiert in engem Austausch mit dem Vorstand und dient gleichzeitig als Bindeglied zu den Fachverantwortlichen und Mitarbeitenden. Beide Bereichsleiter kommen aus dem eigenen Haus, in dem sie bereits seit mehreren Jahren beschäftigt sind. Dragan Rosic (Jahrgang 1988) verantwortet als Bereichsleiter den Dienstleistungsbereich „Interne Revision“, Marius Seppelfricke (Jahrgang 1990) den Dienstleistungsbereich „Beauftragtenwesen/Marktfolge/Controlling“. „Damit stärken wir unsere organisatorischen Strukturen und bereiten uns auf weiteres Wachstum vor“, erklärt Lena Timrott.
„Logischer nächster Schritt“
Die Position als Vorständin hat sich als „logische Konsequenz“ aus ihrem beruflichen Werdegang und der immer weiter steigenden Verantwortung ihrer Aufgaben ergeben. Mit dem altersbedingten Ausscheiden von Josef Bischof hat sie sich auf den Posten beworben, weil „einfach alles passte und es für mich der logische nächste Schritt war“. Dabei war sie keinesfalls automatisch gesetzt – vielmehr setzte sie sich in einem mehrstufigen Auswahlverfahren durch und überzeugte alle Beteiligten. Als Vorständin verantwortet sie den Personalbereich sowie den Dienstleistungsbereich „Beauftragtenwesen/Marktfolge/Controlling“.
Offene Unternehmenskultur erhalten
Das Gestalten von Prozessen und Strukturen sei schon immer „ihr Ding“ gewesen. Als zahlenaffiner Mensch schaut sie gerne genau auf die Details und in die jeweilige Materie hinein. „Das habe ich bereits während meiner Ausbildung gemerkt“, so Lena Timrott. Deshalb hätten ihr auch die vergangenen Jahre bei der VR-Dienstleistungsgenossenschaft eG viel Freude bereitet, weil sie eigenverantwortlich immer wieder neue Projekte anstoßen konnte. Die neue Herausforderung gehe sie mit Freude, aber auch Respekt vor der Verantwortung an.
Nach einer mehrmonatigen intensiven Einarbeitung sei der Übergang gut vorbereitet worden. Sie habe in den vergangenen Jahren zwar bereits eng mit dem Vorstand zusammengearbeitet, „doch der Schritt in den Vorstand erfordert noch einmal mehr Intensität“, so die neue Vorständin, die ihre Freizeit mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern genießt. Wichtig ist ihr, dass die „offene Unternehmenskultur“ erhalten bleibt. „Das ist das, was ich hier immer erlebt und geschätzt habe – ein gutes Miteinander und stets offene Türen“, sagt Lena Timrott.
Wachstumskurs gemeinsam gestalten
Sie spricht davon, den Wachstumskurs der VR-Dienstleistungsgenossenschaft eG weiter gemeinsam mit den Mitarbeitenden voranzutreiben und dabei die internen Strukturen zukunftsfähig aufzustellen. Dazu zählt kurzfristig die Einführung neuer Softwaresysteme ebenso wie mittelfristig die Schärfung des Arbeitgeberprofils. „Gerade die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter ist natürlich für uns ein wichtiger Aspekt, damit wir weiter wachsen können“, so Lena Timrott. Zugleich sieht sie es als eine wichtige Aufgabe an, das Personal durch verbesserte Prozesse zu entlasten. Damit könne gleichzeitig die Effizienz gesteigert werden. Mit dieser Ausrichtung geht sie zusammen mit ihrem Vorstandskollegen Erwin Brake in ihre erste Generalversammlung am 25. Juni. Dort wird auch Josef Bischof, der die VR-Dienstleistungsgenossenschaft eG auf- und ausgebaut hat, offiziell verabschiedet.